Nun ist “Bruno” also doch erlegt worden. Für einen Berliner ist das sehr traurig, wo doch Berlin den Bär im Stadtwappen trägt.bruno Die Geschichte war ja fast schon wie die Suche nach “Nessy” - so eine Art Überbrückung der an Nachrichten armen Sommerzeit. Für Bruno gab es sogar ein Wort, daß es in keiner anderen Sprache gibt: Bruno war ein “Problembär”! Es ist wie eine Reflektion der Integrationsdebatte. Die einen verwiesen auf seinen Migrationshintergrund und die problematischen Sozialisationsbedingungen im Auswilderungsprogramm, die anderen sahen in seiner Gewaltbereitschaft ein besonders eklatantes Beispiel für das Scheitern von Parallelgesellschaften. Dieser Bär, hieß es, sei gar kein Bär mehr, sondern ein urbaner Nomade mit Patchwork-Biographie. Er verhalte sich wie die tribalistischen Ghetto-Kids von Paris, da er wie diese nicht davor Halt machte, private Pkws zu demolieren. Trotzdem - die Berliner hätten dem Bär im Tiergarten ein großes Freigelände gebaut, da bin ich mir ganz sicher, aber das versteht man im Süden nicht. Einen Vorschlag für die Lage des Geländes gab es auch: Auf der Wiese unweit des Schloß “Bellevue”, zwischen dem Schloß und dem Haus der Kulturen! Das hätte sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die sommerlichen Grilldünste und die fremdländische Musik wären vorbei gewesen und Bruno hätte seine Spielwiese gehabt!