Wahltag. Ab 18.00 Uhr ist das, was ich so sehr gehofft hatte, ein- getreten: Wir haben den Regierungswechsel! Und ich bin mitten bei in dem ganzen Durch- einander in Bonn. Beim verlassen des Studios blicke ich nachdenklich in die Scheinwerfer, die den 'langen Eugen' anstrahlen es war die letzte Wahl in Bonn. Das nächste Spektakel wird nun in Berlin stattfinden. Es ist an der Zeit, endgültig von Bonn Abschied zu nehmen.

Ich hatte ein Gespräch mit einem Ehemaligen Kollegen aus Düsseldorf. Er macht vorsichtige Andeutungen, das es unter Umständen möglich sein könnte, wieder bei meiner alten Firma in Düsseldorf zu Arbeiten...

Die Satelliten Firma versichert mir, es bestehe noch immer Interesse an meiner Mitarbeit. Auf einen möglichen Termin für ein Vorstellungsgespräch warte ich allerdings immer noch... Alle sind da immer noch sehr im Stress schließlich gab es ja einen Regierungswechsel und nun ist alles anders in Deutschland und darüber muss ja nun ausführlich berichtet werden.

Der aufmerksame Leser wird wissen, das ich bereits am 17.05. eine Bewerbung nach Berlin geschickt hatte und heute nun bekomme ich eine Mail mit dem Inhalt 'tut uns  leid, leider ist Ihre Bewerbung etwas untergegangen'. Sie sind aber immer noch sehr an gutem Personal interessiert und laden mich nach Berlin zu einem Vorstellungs- gespräch ein! Ich und werde wohl in der kommenden Woche fahren.

Es ist eine lange Fahrt mit vielen Staus. In Berlin und treffe mich noch am selben Abend mit einem Bekannten. Es wird ein langes und intensives Gespräch. Wir sitzen bei einem Spanier in Berlin Mitte und vereinbaren grob eine Zusammenarbeit bei der Planung und Ausführung mehrerer großer Studioprojekte in Berlin. Nach den schrecklichen Jahren in Bonn tut es richtig gut, einen Menschen zu treffen, der meine Mitarbeit dringend benötigen würde und dem man auch vertrauen kann. Ich erfahre so ganz nebenbei, was mein ehemaliger Chef so alles in Berlin treibt und was er mir immer verschwiegen hatte. Als wenn ich das nicht doch rauskriegen würde... Wie maßlos dumm von Ihm, wo ich doch die Berliner Szene so gut durch meine damalige Tätigkeit kenne! Ich hätte dieses Wissen bis zuletzt so gerne zu seinem Nutzen verwendet. Nun wird alles anders...