Beruflich bin ich weithin sehr eingespannt und komme eher selten dazu, dieses Tagebuch zu führen.

Über Weihnachrten habe ich das neue Flash CS3 installiert und das hier ist nun die Probe, ob alles wieder wie gewohnt funktioniert...

Es ist heute drei Tage vor meinem 53. Geburtstag und ich komme endlich wieder dazu, dieses Tagebuch fortzuführen. Nun, was alles gibt es zu berichten? Ich fange (mal wieder) bei der Arbeit an, wo mich ein großes Projekt die ganze erste Jahreshälfte enorm beansprucht hat. Diesmal waren es 4 Fernsehstudios für einen Sender, der Astrologische Beratungen zeigt: Zuschauer können anrufen und werden über die Telefonrechnung dann kräftig zur Kasse gebeten. Es ist die unterste Schublade dessen was man in der Fernsehlandschaft so machen kann aber der Kunde zahlt ja und die Zeiten sind ja nicht so, dass man es sich leisten kann Kundenaufträge, aus welchen Gründen auch immer, abzulehnen. Während der ganzen Arbeit ist dann auch Anfang des Jahres noch mein Onkel aus Berlin nach schwerer Krankheit verstorben. Zur Beerdigung kamen dann auch meine Eltern aus Köln angereist und wir hatten daher die Gelegenheit, uns nach längerer Zeit wieder einmal zu treffen und zu sehen. Leider verlief dieses Treffen, auf das ich mich eigentlich sehr gefreut hatte, dann doch nicht so harmonisch. Sehr schade, eigentlich.

Eltern können ja nie aufhören Eltern zu sein, wollen ja auch immer nur das Beste für ihre Kinder und was wiederum das Beste ist, darüber gehen die Meinungen halt auseinander, und das ist ja auch gut so und war schon immer so und soll sicher auch immer so sein. Alles also ganz normal so... Eine Sommergrippe hat dann Thomas und mir auch noch zu schaffen gemacht, als wäre alles nicht schon anstrengend genug.


Frau Bundeskanzlerin behauptet, dass der Aufschwung bei den Bürgern ankomme - allein davon kann ich überhaupt nichts spüren: der Sprit ist so teuer, dass man ja bald nicht mehr zur Arbeit fahren kann und Steuern gibt es dafür ja auch keine mehr zurück. Die Energiekosten treffen Otto Normalverdiener wie mich mit voller härte - da wäre man ja besser ein "Empfänger von sozialen Transfer Leistungen" - die bekommen die Heizkosten bezahlt, egal wie viel sie verbrauchen - paradiesische Zustände... Und leider gebe ich auch noch fast alle Hoffnungen auf, dass irgendeine Regierung den Gordischen Knoten einmal zerschneiden würde - zu weit fort sind doch diese Menschen von den alltäglichen Problemen der ganz normalen Leute. Fort von den Menschen, die sich Sorgen darüber machen, ob es den Arbeitsplatz auch noch im nächsten Jahr noch gibt, fort von den Hoffnungen, dass man endlich einmal so viel verdienen könnte, dass man ein ganz normales, auskömmliches Leben führen könnte. Statt dessen darf ich in meiner kleinen Stammkneipe nicht mehr rauchen - da hat die Politik doch wieder ganz große Taten vollbracht. Der Leser möge meinen Zynismus entschuldigen - der letzte Weg aus der Hoffnungslosigkeit. Ach und noch etwas: jemand sagte vor kurzem, die Katholische Kirche sei der größte Schwulen-verband der Welt - traf damit den Nagel auf den Kopf und wurde dafür, wie erwartet, auf das Heftigste gescholten - aber das nur noch so am Rande bemerkt.

Ach ja noch - man wird halt auch nicht jünger, die Knochen krachen, und irgendwie war früher überall mehr "Saft"drin aber dafür hat man halt den besseren Durchblick bei den globalen Zusammenhängen - das aber mach das Leben auch nicht gerade einfacher...

Urlaubs bedingt komme ich endlich wieder dazu, noch einmal etwas zu schreiben. Seit dem letzen Eintrag gibt es ja auch wieder allerhand, auf das ich eingehen müsste. Spontan möchte ich der Freude über den Sieg von Barrak Obama Ausdruck verleihen - gepaart mit einem Kopfschütteln über unsere Kanzlerin: "Der Aufschwung kommt bei den Bürgern an" hatte sie gesagt, allein - was kam denn wirklich an? Während man nicht mehr das Gefühl hat, dass die Politik die Zügel noch fest in der Hand hat, gab es natürlich mal wieder viel Arbeit für mich - insbesondere beim Aufbau des ersten schwulen Fernsehsenders "Timm". Und übrigens - am 6.12.2008 war ein ganz besonderer Tag: An diesem Tag war es genau 20 Jahre her, dass ich meinen Mann Thomas kennen gelernt hatte; auf einem Autobahnparkplatz an der A57 vor dem Kreuz Köln Nord (wenn man von Düsseldorf kommt, was ja täglich der Fall war, da ich zu der Zeit in Düsseldorf gearbeitet habe) Wie schnell sind diese 20 Jahre doch vergangen! In der Zeit wurde mehrfach in der Verwandtschaft und Familie geheiratet, es wurden Kinder geboren,die mittlerweile Erwachsene sind, es wurden auch Beziehungen wieder beendetund ich bin mit meinem Mann Thomas mehrfach Umgezogen – davon zwei mal nach Berlin. Ach und im November waren es doch schon wieder glatt 10 Jahre, in denen wir nun in Berlin leben – da verlieren die Jahre in Köln so langsam an Bedeutung, man mag es kaum glauben! Heute haben wir wider allen Weihnachtsschmuck aus der Wohnung entfernt, die Tage werden ja auch schon wieder länger und lassen wir uns doch mal überraschen, was uns das Jahr 2009 so bringen wird. Mann, die Zeit rennt – noch einmal knapp etwas länger, als ich nun in Berlin bin und ich hab die Rente durch – einfach wirklich unfassbar! Ach und ehe ich's noch vergesse: Erst kürzlich hat der Vatikan die französische Initiative in der UN-Vollversammlung gegen die weltweite Entkriminalisierung der Homosexualität torpediert.

Der Papst und der Vatikan waren sich nicht zu schade, mit den schlimmsten Menschenrechtsverletzern wie Sudan, Iran, Pakistan oder Jemen an einem Strick zu ziehen, als es um die Menschenrechte von Lesben und Schwulen in aller Welt ging. Der Papst erklärte allen Ernstes Homosexualität zur Gefahr für die Menschheit" und als "Zerstörung von Gottes Werk". Das steht nicht mehr auf der Grundlage des Katechismus der katholischen Kirche, der von den Gläubigen Achtung und Takt gegenüber den Homosexuellen fordert. Solche Worte sind hetzerisch und stacheln zum Hass gegen Homosexuelle auf. Soweit die Weihnachtsbotschaft für dieses Jahr...

Hiermit endet das Tagebuch aus 2008 Ein Jahr mit viel Arbeit liegt hinter mir. Leider konnte ich deshalb dieses Tagebuch nicht so regelmäßig führen, wie ich mitr eigentlich vorgenommen hatte. 

Es geht weiter mit dem Tagebuch für 2009

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