Ich habe Photoshop - brauche ich noch Lightroom ?

... oder umgekehrt?...

Die Frage wird häufig gestellt, und lautet für mich ganz klar "JA"! Lightroom ist auch kein abgespecktes Photoshop, sondern beide Tools habe ganz unterschiedliche Aufgaben, sind vollkommen unterschiedlich aufgebaut, und haben ganz unterschiedliche Ziele. Die Übergabe von Fotos aus Lightroom zu Photoshop ist ganz einfach: 

Damit keine Zweifel aufkommen: diese Videos sind den Schulungseinheiten der Adobe Websites entnommen, und dienen als Ergänzung diese und weitere Einheiten gibt es hier:

Photoshop verfügt über Funktionen wie Ebenen und Ebenenmasken, Textwerkzeuge, Werkzeuge zur Korrektur der Perspektive und viele Effekt-filter etc. Auch das kann Lightroom nicht bieten – muss es auch nicht, denn Lightroom ist ein Workflow-Tool für Fotografen – eine digitale Dunkelkammer mit digitalen Aktenschrank zur Bildverwaltung. Ich habe das im Abschitt "Workflow" dargestellt.  Fotografiert wird im -RAW Modus, und bei vielen Fotos werden Korrekturen wie die Anpassung des Weißabgleichs, Kontrast, Sättigung oder die eines Zuschnitts des Fotos, schnell erledigt.

PS Ebenen

Photoshop ist hingegen eine Grafikanwendung, mit deren Hilfe man von einfachen Bildkorrekturen - (die auch Lightroom beherrscht), bis zu komplexen Montagen nahezu alles realisieren kann was das Grafiker Herz erwartet. Dabei versteht sich Photoshop auch auf 4-farb (CMYK) oder LAB-Farbräume – mit beiden kann Lightroom hingegen nichts anfangen - siehe meinen Abschnitt zu Farbräumen. Dafür bietet der uneingeschränkte Zugriff auf Ebenen und Masken alle Freiheiten. Die Dinge, die in Photoshop ganz schnell erledigt werden können, sowie die Art und Weise der Übergabe des Bildes, zeigen die folgenden Filme. Die Ebenen rechts zeigen übrigens die Konstruktion meiner Erkennungstafel aus Lightroom.

Lightroom arbeitet im Gegensatz zu Photoshop grundsätzlich nicht destruktiv - das heißt alle Einstellungen werden in einer internen Datenbank verwaltet, und niemals direkt in der Bild Datei angewendet. Mit Photoshop bearbeitete Bilder landen als weiteres Bild in Lightroom neben dem Original. Eine der ganz großen Stärken von Lightroom sind auch die sogenannten virtuellen Kopien: hierbei handelt es sich nicht um wirkliche Bildkopien, sonder um Sätze verschiedener Einstellungen, die zum Vergleich wie eigenständige Bilder behandelt werden. So kann man mehrere Bilder bearbeiten, braucht aber nur den Speicherplatz eines Bildes. Auch können Einstellungen auf andere Bilder übertragen (synchronisiert) werden, uns so erhält eine ganze Serie von Bildern einen einheitlichen Look. Zudem ist Lightroom auch ein Werkzeug, um Ordnung in große Mengen von Fotos zu bekommen. In Lightroom lassen sich Fotos zu Katalogen mit Beschreibungen, Keywords, Bewertungen etc. anlegen, und sie lassen sich geografisch verorten. Lightroom ist somit die universelle Steuerzentrale für alle Arbeitsschritte, die nach der Aufnahme des Bildes erfolgen, also die "Dunkelkammer" als Analogie zum herkömmlichen Film. 

StapelVirtuelle Kopien und "richtige" Kopien nach der Bearbeitung in Photoshop erhalten links oben im Vorschau Bild eine Zahl, die die Anzahl der Kopien anzeigt. Hierbei landet das letzte Bild immer ganz oben. Die Bilder werden also regelrecht "gestapelt". Dies sorgt unter anderem dafür, dass beim markieren mehrerer Bilder, etwa für den Export, immer das zuletzt bearbeitete Bild verwendet wird, und nicht etwa das Original. 

geöffnet
Nach einem Klick auf die Zahl links oben, wird der Stapel aufgereiht, dass heißt die Bilder liegen dann nebeneinander im Filmstreifen, und so kann auch auf die vorherigen Versionen noch zugegriffen werden.

 

Zur weiteren Lektüre empfehle ich dringend die weiteren Filme auf der Adobe Seite:

etwa zum Entfernen oder Verschieben von Objekten
Entfernen Verschieben

Zum kombinieren von Bildern 
Kombinieren

Zur Anwendung von Photoshop Filtern 
Filter

und zum einfügen von Text 
Test

 Damit können genau alle die Dinge erledigt werden, die Lightroom nicht kann.

Hier noch ein schönes Beispiel: Vor dem Reichstag störten mich die Absperrgitter - die habe ich ich mit der Funktion "inhaltsbasierte Füllung von Flächen" in Photoshop entfernt.

 Vergleich

 

Fazit:

Adobe Lightroom jedem zu empfehlen, der regelmäßig fotografiert - ganz besonders bei Benutzung des RAW Formats. Es beschleunigt den Workflow, sorgt für Ordnung im Bilderpool und schafft damit Zeit für das eigentlich wichtige: das Fotografieren.
Man muss verstehen, dass Photoshop und Lightroom zwei grundsätzliche verschiedene Programme sind, welche für unterschiedliche Aufgaben spezialisiert sind und keines davon das andere ersetzen kann. Vielmehr ergänzen sich beide Programme sehr gut und führen dadurch zu Zeitersparnis und mehr Freude bei der Bildbearbeitung.

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