Das Internet / WWW wird 30!

Für mich hat die Vernetzung von Computern schon vor Erfindung des Internet, mit dem IBM Token Ring begonnen.

IBM Panel

 Dort wurde das IBM Typ1 Kabel verlegt, und es gab spezielle Stecker: 

Token Stecker68 IBM Typ 1A

 Im Stecker konnte das flache Netzwerk Kabel löt frei aufgelegt werden. Der Trick der oben gezeigten Relais Box war der, dass Eingangs - und Ausgangs Paar verbunden wurden, falls nichts eingesteckt war. Dadurch ergab sich ein Ring von einem Adern Paar durch alle Geräte des Rings. Über die "RI" (Ring In) und "RO" (Ring Out) konnten die Boxen in Reihe verteilt und somit das Netz vergrößert werden. Angeschlossen waren an diesem Netzwerk ein IBM Server vom Typ As 400 sowie etliche original IBM Terminals zur Dateneingabe. Durch den "PC-Support" der AS 400 konnten über spezielle Anschlusskabel auch IBM PC angeschlossen werden - mit "Windows für Workgroups 3.11". Windows 3.11 for Workgroups

 Im Bild zu sehen: Das Fenster "Netscape Navigator" - das Heutige Internet warf zu der Zeit, es war für mich zwischen 1991 und 1992, seine Schatten voraus. Mit dem Internet hatte ich später zu kämpfen, und zwar bei meiner ersten Firma in Berlin, zu der ich ja ging, als es in Düsseldorf keine Arbeit mehr für mich gab. 

 Dort in Berlin fand ich auch ein Netzwerk vor, dass schon eher an heutige Netzwerke erinnert: Es war eben Ethernet und nicht Token Ring, und war in allen Punkten ganz etwas anderes. Und trotzdem: es war nicht das heute gebräuchliche und verbreitete Microsoft SMB, sondern IPX von Novell Netware. Dazu komme ich noch.

 In Berlin fand ich ein Ethernet Netzwerk der ersten Stunde vor: Mit "Yellow Cable" und jede Menge unbekannter Netzwerk Technik. Im Prinzip wurden Computer noch über externe Ethernet Transciever angeschlossen:

ST500 01 Dieses gelbe Kabel hatte es in sich: auf seinem Mantel waren schwarze Ringe aufgedruckt, und nur bei diesen Ringen im Abstand von zweieinhalb Metern durfte ein Transceiver angeschlossen werden - das hatte etwas mit der Wellen Ausbreitung der Signale im Kabel zu tun. Am Tranceiver gab den "AUI" Anschluss (Attachement Unit Interface) mit dem 15 Poligen Sub D Stecker. der ging zur Netzwerk Karte des Rechners.

Es gab auch Netzwerk Hubs mit AUI Als Eingang und mehreren Ausgängen mit dem preiswerteren 50 Ohm Koax Kabel zum Rechner hin. Dadurch ergab sich eine Netzwerk Struktur mit dem Yellow Cable als Backbone, also dem Haupt Rückgrat, und Hubs auf den Etagen eines Gebäudes zur Verteilung.  DSC 00251

 Eine Netzwerk Karte hatte zu dieser Zeit oft viele Anschlüsse: AUI, Cheapernet 50 Ohm, und wie in diesem Bild schön zu sehen den Twisted Pair Anschluss, der sich ja bis in die heutige Zeit schließlich durchgesetzt hat.

 Wie gesagt lief der Server in Berlin unter Netware:

Netware Mein damaliger Chef war dann mal in den USA, und als er zurück kam sagte er, die hätten da jetzt alle das Internet, und das er das auch haben wolle. Es gab aber außer Eu Net so gut wie keinen Provider in Europa, der Internet anbot. Außerdem hatte ich meine liebe Not um zu begreifen, wie sich TCP/IP auf das verwendete IPX von Novell umsetzen ließe - es war dazu der "Multiprotokoll Router" von Novell notwendig. Ach herrje...ns1a

 Als dann alles lief, konnte man mit dem Netscape Navigator der ersten Stunde das Grotten lahme Internet bewundern - das war für mich so ungefähr im Jahr 1992.

 Später gab es dann für alle noch Compuserve, damit man das Internet auch privat nutzen konnte. Nach meiner Erinnerung gab es damals von der deutschen Telekom auch nur BTX - man entschuldige die spitze Bemerkung...

 Aus rein nostalgischen Gründen zeige ich noch die Rückseite meiner heißgeliebten SGI Indigo²: man beachte den 15 poligen AUI Netzwerk Anschluss:

Indigo

 Mann, waren das aufregende Zeiten! Bis man da einen Computer im Netzwerk hatte - da war die Dokumentation zur Netzwerk Karte noch in zwei bis drei Ringbüchern mit je 1000 Seiten Dokumentation und Programm Beispielen in C++ falls man selbst Hand anlegen wollte...

Selbst ein simpler Ethernet Transciever war ausführlich dokumentiert, wie dieses Beispiel zeigt.

 

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